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Das LMG macht Theater

Aufführung von Unterstufen-AG und Kurs Literatur und Theater

Der modebewusste Kaiser wirft das Geld mit vollen Händen zum Fenster hinaus. Während das Volk hungert und die Kaiserin die Staatsgeschäfte lenken muss, interessiert sich Majestät nur für die neuesten Trends. Um ihrem Mann ein für alle Mal eine heilsame Lektion zu erteilen, heckt die Kaiserin mit Hilfe ihrer listigen Zofe und einiger Gauner einen Plan aus: Sie verkaufen ihm NICHTS als neuesten Mode-Schrei aus Paris. Gutgläubig präsentiert er sich spärlich bekleidet beim Staatsempfang und ist peinlich berührt, als das Volk den Betrug durchschaut.

Mit ihrer modernen Version des Märchens „Des Kaisers neue Kleider“ nach Hans-Christian Andersen legte die neu gegründete Unterstufen-Theater-AG des Ludwig-Marum-Gymnasiums unter der Regie von Andrea Miller und Gaby Hohwieler am 12.und 13. Juli einen bravourösen und höchst vergnüglichen Auftakt hin. Viel junges Talent war hier zu erleben und auch Mut zur eigenen, oft schrägen Rolle – nicht zuletzt, als der kleine Kaiser nur mit Krone und Boxershorts bekleidet, triumphierend durchs Publikum düste, um seine vermeintlich neuen Gewänder zu präsentieren.

Große Spielfreude und hervorragende Ensemble-Arbeit waren auch im zweiten, ernsteren Teil des Abends zu sehen. In einer Werkschau des Kurses Literatur und Theater unter Leitung von Charlotte Staszkiewicz zeigten die Elftklässler mit kurzen Szenen nach Franz Kafka, Erich Kästner und Heinrich Böll eindrucksvoll, worauf es in dem neuen Abitur-fähigen Wahlfach ankommt: Nämlich nicht darauf, bunte Kostüme vorzuführen und möglichst viel Text zu deklamieren, sondern vor allem darauf, mit den grundlegenden Ausdrucksmitteln des Theaters Gedanken und Gefühle erlebbar zu machen. Durch Reduktion und Konzentration auf das Wesentliche, mit sparsamen Mitteln, aber mit Beherrschung von Raum und Körper, Stimme und Blick wurden hier Nähe und Distanz, Dominanz und Unterordnung, Freude und Trauer in menschlichen Beziehungen deutlich.

Texte so auf die Bühne zu bringen, eröffnet auch für die Darsteller einen anderen, frischen Blick auf Literatur und trägt dazu bei, neue Facetten von sich selbst kennen zu lernen. Und vermutlich sind genau das die Gründe, weshalb das Fach Literatur und Theater seit seiner Einführung am LMG stetig wachsenden Zulauf hat. Von den Kleinen wie den Großen gibt es hoffentlich im neuen Schuljahr noch mehr zu sehen.

Christiane Vierthaler

 
14.07.2017