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Ludwig-Marum-Preis

23. Ludwig-Marum-Preisverleihung

Feierlich eröffnete das Bläserquintett unter der Leitung von Sylvia Silvery mit der Ouvertüre aus Mozarts „Zauberflöte“ die 23. Ludwig-Marum-Preisverleihung am Abend des 30.01.2023 in der Aula des Ludwig-Marum-Gymnasiums und der Geschwister-Scholl-Realschule. Wenngleich der Preis schon oft vergeben wurde, sei diese Verleihung eine besondere, wie Bürgermeisterin Nicola Bodner konstatierte. Denn nicht einzelne Personen, sondern alle Pfinztaler Schulen wurden für ihr Engagement im Sinne Ludwig Marums geehrt.


Zunächst begrüßte Schulleiterin Elke Engelmann alle Gäste, darunter auch Alexander Marum, VertreterInnen der genannten Schulen, ehemalige PreisträgerInnen, SchülerInnen, LehrerInnen, Eltern und UnterstützerInnen. Schmerzlich vermissen wird die Schulgemeinschaft künftig die Besuche Andrée Fischer-Marums, Enkelin des Namensgebers des Gymnasiums, welche Ende letzten Jahres verstarb. Ihr Tod, so betonte Engelmann zu späterem Zeitpunkt des Abends, reiße eine große Lücke in die gelebte Erinnerungskultur am LMG. Anhand der Beispiele von rassistischen Anfeindungen in Fußballvereinen beantwortete sie die Frage nach der Notwendigkeit des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus – auch heute noch: „Auch dafür ist dieser Abend wichtig und notwendig: mich stimmt zuversichtlich, dass Sie alle heute hier sind, der Zusammenhalt unserer Schulgemeinschaft, die Ideen unserer Schülerinnen und Schüler und dass wir alle den Weg des Miteinanders, des Respekts und der Toleranz gemeinsam gehen“, so die Schulleiterin. Ebendiesen Weg beschritten, so Bürgermeisterin Nicola Bodner in der nachfolgenden Dankesrede, die Schulgemeinschaften, zum Beispiel in den herausfordernden Zeiten der Pandemie. Sie stellte insbesondere den Einfallsreichtum und das Engagement der Lehrerschaft heraus, die SchülerInnen und deren Familien während der Schulschließungen so gut wie möglich zu begleiten und zu betreuen. Beispielsweise wurden in der Söllinger Grundschule tägliche Online-Sprechstunden angeboten, in Wöschbach strukturierten Rituale wie der digitale Morgenkreis den Tag und in Kleinsteinbach wurden die Unterrichtsmaterialien bis an die Haustür geliefert. Auch fernab der Coronapandemie zeigten Aktionen wie der Spendenlauf für die Flüchtlingshilfe Pfinztal, organisiert von der Schülermitverantwortung des LMG, die Lebensmittelaktion der Aloys-Henhöfer-Schule im Zuge des Kriegs in der Ukraine sowie der Beitritt der Geschwister-Scholl-Realschule zum Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ das soziale Engagement der Schulen. All diese Projekte und Aktionen, so Bodner, stünden für das, wofür der Ludwig-Marum-Preis ins Leben gerufen wurde. Mit ihrem Bestreben, demokratische Bewusstseinsbildung und Verhaltensweisen auszubauen sowie mit ihrem sozialen Engagement – sowohl für die am Schulleben Beteiligten als auch für andere – lebten die Pfinztaler Schulen die von Mahatma Gandhi formulierte Forderung „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt“. Anschließend wurde es ein wenig eng auf der Bühne, da sich dort sowohl die Mitglieder des Kuratoriums als auch VertreterInnen aller sieben Pfinztaler Schulen zur Preisübergabe und für das Gruppenbild versammelten. Barbara Fuchs, Schulleiterin der Geschwister-Scholl-Realschule, die stellvertretend für die PreisträgerInnen einige Dankesworte sprach, griff die pandemiebedingte Ausnahmesituation an den Schulen nochmals auf und stellte den Wert von Schulen als soziale Lernorte und Lebensraum für die SchülerInnen heraus.

Nach einem musikalischen Beitrag der Bigband wurde es nochmals still in der Aula: Elke Engelmann würdigte das Wirken der kürzlich verstorbenen Andrée Fischer-Marum, die das LMG über dreißig Jahre lang zu diversen Anlässen besucht, begleitet und mit ihrem Erfahrungsschatz und ihren Denkanstößen bereichert hatte. Ausgewählte Bilder wurden auf Leinwand projiziert und weckten bei vielen Erinnerungen. Die zarten Klänge des Streichorchesters unter der Leitung von Harriet Fischer knüpften daran an und holten das Publikum wieder ins Hier und Jetzt zurück. Hiernach betrat Bundestagsabgeordneter Nicolas Zippelius die Bühne, der in seiner Gedenkrede zunächst das Leben und die Bestrebungen Ludwig Marums beleuchtete. Als Politiker setzte er sich beispielsweise für die Abschaffung der Todesstrafe, die Einführung des gleichen Lohns von Mann und Frau sowie der Rechte unehelicher Kinder ein. Der Gastredner betonte die besondere Verantwortung Deutschlands, Geschichte aufzuarbeiten und die Erinnerungskultur stets lebendig zu halten, und bediente sich dabei der Worte George Santayanas: „Wer sich seiner Vergangenheit nicht erinnert, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ Gerade jetzt, da der Austausch mit Zeitzeugen nach und nach nicht mehr möglich ist und antisemitische Gewaltverbrechen zunehmen, läge es in der Verantwortung von uns allen, sich für seine Mitmenschen, für Menschenwürde, Freiheit und Demokratie einzusetzen, um das generationenübergreifende Versprechen „Nie wieder!“ einzulösen. Die Ludwig-Marum-Stiftung sowie die von dieser ausgezeichneten Pfinztaler Schulen leisteten hierfür einen enormen Beitrag, so Zippelius.


Zum Schluss dankte Elke Engelmann allen Mitwirkenden und überließ das letzte Wort der Musik: Mit Leonard Cohens „Hallelujah“ beschloss das Streichorchester die 23. Ludwig-Marum-Preisverleihung.

 
02.02.2023